Zinnschauer

Zinnschauer – das klingt wie eine Figur aus einem fernen Märchen oder nach einem bisher
unbekannten Wetterphänomen. Und im Grunde trifft es das auch ganz gut: Zinnschauer ist
eine dieser Ideen, die Kategorien bricht und Menschen genau dort fesselt, wo sie sich
verletzlich zeigen und darauf einlassen. Hinter Märchen-Emo, Death-Folk und orchestralen
Indie liegt eine einsam geschliffene Geschichte aus Gesang, Gesprochenem, Geschrei – und
ja, es geht um die großen Fragen: Liebe, Tod, Verlust, den eigenen Platz in der Welt.
Zinnschauer zeichnet sich durch sein abwechslungsreiches, intimes Songwriting jenseits aller
Konventionen aus und ist stets mutig genug, seine Hörer*innen vor neue Herausforderungen
zu stellen: Zinnschauer ist Pop, Performance und Soundtrack zugleich und verbindet spielend
klassische Instrumentierungen, Konflikt und Punk mit theatraler Inszenierung.
Ganze sechs Jahre nach dem ersten Album „Hunger.Stille“ folgt nun Zinnschauers nächste
Geschichte. Sie stellt schwere Fragen nach Verantwortungen, nach dem Guten und dem
Tragischen im Aufwachsen und nach dem Verhältnis von Generationen. Und es klingt, wie
nur Zinnschauer im Jahr 2020 klingen kann. Das Album ist ein neuer Weg, ein Wachsen am
Alten, und gleichzeitig eine klare Referenz an das, was bereits kam. Direkte Sprache und Mut
zum Pathos, detailverliebt, ambitioniert und fordernd – „Das Zimmer mit dem doppelten
Bestand“ breitet seine Arme aus. Und wer sich in ein Erlebnis der besonderen Art begeben
will, wird gehalten, umschlossen.
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BIO
2012 beginnt Jakob Amr in seinem WG-Zimmer in Hamburg St. Pauli eine musikalische
Geschichte zu schreiben, die einfach nicht in klassische Songstrukturen passen will.
Gemeinsam mit seinem Mitbewohner Sjard Fitter erarbeitete er ein performatives Konzept,
mit dem es gelingen sollte, eine komplexe Geschichte mit verschiedenen inhaltlichen Ebenen
und Figuren zu erzählen – analog zum „Konzeptalbum“ wurde Zinnschauer eine „Konzept-
Band“. Jakob und Sjard kennen sich seit der fünften Klasse und haben gemeinsam begonnen
Musik zu machen. Schon in ihren Kinderzimmern musizierten die beiden zum ersten Mal in
ihren Leben zusammen, dementsprechend blind verstehen sie sich. „Kalter Blick, Scharfer
Zahn“ ist der Titel der ersten EP, die als erstes Lebenszeichen unter dem Namen Zinnschauer
in Eigenregie auf Bandcamp veröffentlicht wird.
Es folgen erste Auftritte, zum Beispiel im Hamburger Molotow. Freund Jonatan Lux
entwickelte ein Lichtkonzept aus 6 LED Spots, für das Publikum werden Textblätter gedruckt
und die Live-Umsetzung wochenlang detailliert geprobt. Einige Konzerte später tritt das
Bielefelder Vinyl-Label Kapitän Platte an die Gruppe heran und schlägt vor, eine Split LP mit
der Band „The Hirsch Effekt“ zu veröffentlichen. Daraufhin entsteht neue Musik und im Mai
2013 erscheint „Ich bin deine wachsenden Arme“ als Split LP mit The Hirsch Effekts „Fixum“.
Nach weiteren Konzerten beginnt die Planung eines ersten komplett eigenständigen Albums
– dieses erscheint am 28.11.2014 mit dem Titel „Hunger.Stille“. Während der kommenden
Touren und gemeinsamen Konzerten mit Künstler*innen wie Tigeryouth, No Surprising
News, lost name, Caleya, Nihiling u.v.A. wird das Livekonzept stetig erweitert, dabei
begleitet Thuy-Vi Nguyen die Gruppe als Violinistin bei einigen Shows.
Nach 2015 konzentrieren sich alle Beteiligten auf andere Projekte, Jakob veröffentlicht mit
den Leoniden zwei Alben, spielt unzählige Konzerte und Festivals – Zinnschauer gerät
vielleicht für den Moment aus dem Fokus, allerdings war allen Beteiligten immer klar: Es
wird noch weitere Kapitel geben, die Geschichte ist längst nicht fertig erzählt. Jetzt ist es
soweit: Mit „Das Zimmer mit dem doppelten Bestand“ erscheint am 24.12.2020 auf Kapitän
Platte das neue Album von Zinnschauer.